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Rückblende Männer Segelfreizeit

 

IJsselmeer vom 23.–27. September auf der Medusa

Reife Männer trafen sich am 23. September früh morgens, um gemeinsam segeln zu fahren auf dem IJsselmeer in den Niederlanden. Nach der Anreise mit eigenen Autos wurde früh in Kampen auf der Medusa eingecheckt, einem Plattboot von 1903. Ein schönes altes Boot mit nur einem Meter fünf Tiefgang. Gebaut, um auf dem flachen Binnenmeer im Nordosten der Niederlande Waren zu transportieren und nun, um uns 13 Männer in fünf Kabinen zu beherbergen. Skipper ist Sanders Hosper (ein seefahrender Niederländer wie aus dem Bilderbuch), mit seiner Matrosin Rikki. Sie erklärten uns das Schiff und den Umgang damit. Dann wurden die Möglichkeiten erörtert, was heute noch bei Wind und Wellen möglich wäre. So wurde Enkhuizen ausgewählt.

Und schon ging es los. Segel setzen, kurbeln, Taue fest und schon trug der Wind uns langsam aber stetig über die Wellen nach Enkhuizen.

Abends ankerten wir dann immer in einem Hafen. Und ein Team aus der Gruppe kochte für alle. Diese durfte morgens auch das Frühstück bereiten. Unser Organisator Bernd Schumann gab uns einen christlichen Morgenimpuls, sodass wir für den Tag gestärkt waren. Mit Sander legten wir, je nach Wind und Wetteraussichten, den Tagesturn fest. So sahen wir Edam im Süden am Dienstag und Medemblik in Nord-Südrichtung am Mittwoch.Unsere Fahrt nach Urk im Westen fand am Donnerstag statt. Diese war besonders, denn wir hatten starken Südwind und ab Mittag stetigen Regen. Das trieb die 80 Tonnen Metall und Holz zu Höchstleitungen auf (7,6 Knoten, bei Windstärke 5-6). Kein Spaß auf dem Deck und unter dem Deck, denn alles, was nicht festgebunden war, verabschiedete sich oder wurde durcheinandergewürfelt. Draußen waren Fock und Großsegel gesetzt und, obwohl das Großsegel verkleinert (gerefft) war, ächzte das Schiff unter dem starken Wind und der aufgepeitschten See.

  

Verwegene Männer hingen bei 30 Grad Neigung im Vorderdeck, bereit 25 Quadratmeter Vorsegel zu beherrschen. Sanders Befehle waren schwer zu hören, denn er stand hinten im strömenden Regen. „Klar zur Wende“ verhallt bei dem Wind, aber die Matrosin wusste, was zu tun war. Die Gischt spritze bis weit in das Mitteldeck. Gefahr und Anspannung pur. Aber wir schafften die Wenden. Alle waren nass bis auf die Unterhose und glücklich. Als wir schwankend im Hafen einliefen, waren wir sicher etwas Großes geleistet zu haben.

Freitag ging es mit gutem Wind zurück nach Kampen, die Autobahn wurde wieder hochgeklappt, damit wir unten durchsegeln konnten, wir genossen die frische Spätsommer Sonne und gegen vierzehn Uhr erreichten wir sicher wieder den Heimathafen Kampen.

 

Mit Bernd‘s Vorbereitung, Sanders guten Segelkenntnissen und Gottes Hilfe war es eine gelungene Woche.

Smutje Uwe

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